Offener Brief an die Bayerische Staatsregierung der Freien Wähler



Betreff: Hofoldinger Forst - unser Wald, unsere Tiere, unsere Grundwasserschutzgebiete und unsere Heimat



Sehr geehrter Herr Staatsminister Hubert Aiwanger,

Sehr geehrter Herr Staatsminister Thorsten Glauber,

Sehr geehrter Herr Landtagsabgeordneter Florian Streibl,

 

den Windrad-Plänen Hofoldinger Forst hat Ministerpräsident Markus Söder frischen Wind eingehaucht. Bayern soll das erste klimaneutrale Bundesland werden, dieses ehrgeizige Ziel hört man des Öfteren von unseren Bayerischen Politikern. Viele Millionen Bäume sollen gepflanzt werden, das Alles kann ich nur unterstützen. Ich habe auch Verständnis für alternative Energieerzeugung, aber dass man in einem 2723 ha großen zusammenhängenden Schwachwind Waldgebiet Hofoldinger Forst Windkraftanlagen errichten will, mit tiefen auskragenden Betonfundamenten, Kahlschlägen, Straßen und Kurvenradien, dazu fehlt mir jedes Verständnis. Mit diesem Prestigeprojekt wird unserem Forst mit seiner Lebensqualität, seinem Lebensraum mit Landschaft, Wasser, Luft, Flora und Fauna schwerster Schaden zugefügt. Unser Hofoldinger Forst ist für unsere Bevölkerung viel mehr als nur Naherholungsgebiet, er hat auch eine sehr hohe Wertigkeit und gehört zu unserer Heimat. Der Waldumbau mit vielen Baumarten ist seit Jahrzehnten in vollem Gange. Hier in einer der windschwächsten Gegend weit und breit solche Bauwerke zu errichten, die nur eine überschaubare begrenzte Lebensdauer haben, nur das die Windkraftlobby auf Kosten der Natur Millionen von Euro verdient, das werden wir nicht akzeptieren. Es gibt auch für einen späteren Rückbau der Windkraftanlagen keine Entsorgungspläne, trotz Bürgschaften werden diese niemals rückgebaut. Auch die riesigen Betonfundamente werden unser Trinkwasser gefährden. Die Windräder werden mit ihrer CO2-Bilanz auch niemals mit dem Forst konkurrieren können, denn nur die Entsorgung der Rotorflügel machen die CO2-Einsparung schon zu Nichte. Unser Forst speichert Kohlendioxid und ein großer Laubbaum verdunstet pro Tag 500l Wasser und kühlt zudem unser Klima. In Jahrzehnten werden diese Windkraftanlagen als Ruinen Zeitzeugen einer verfehlten Politik darstellen. Es stimmt uns sehr traurig, dass der Hofoldinger Forst schon mehrmals vor rücksichtslosen Politikern gerettet werden musste. Das erste Mal 1963 vor dem Münchner Flughafen, später vor Bodenbörsen und Müllanlagen. In Bezug auf regenerative Energieerzeugung können wir in unserer Gemeinde Brunnthal einiges vorweisen, zum Beispiel Geothermie, Biomüllvergärungsanlage, zahlreiche private und kommunale Photovoltaikanlagen, sogar eine Energiegenossenschaft mit einer 85 KW-Anlage auf dem Dach des Hofoldinger Feuerwehrhauses. Wir fördern auch die E-Mobilität. Die Gemeinde hat auch mit unseren Landwirten zahlreiche Bienenweiden angelegt. Wir arbeiten auch mit unseren Jägern und Förstern Hand in Hand zusammen, damit unsere Umwelt und Heimat den nächsten Generationen erhalten bleibt. Einen Windpark im Hofoldinger Forst sehen wir nicht nur kritisch, sondern wir sind strikt dagegen. Mit diesem Schreiben möchte ich Sie bitten, diese Planung im Hofoldinger Forst zu stoppen und die Bayerischen Staatsforsten sowie den Landrat anzuweisen, den Forst nicht für ein Industriegebiet freizugeben und die Konzentrationsflächen nicht an Investoren zu verpachten. Stellen Sie die kompletten Planungen ein, Wald vor Windpark. Hier gibt es keine optimalen Standortbedingungen für Windstromerzeugung, es sind nur niedrige Erträge zu erwarten. Wir werden weiter fleißig für die Freien Wähler werben und Sie bei Wahlen mit unseren Stimmen unterstützen. Wir laden Sie auch gerne ein, um Ihnen mit unseren Förstern und Jägern unsere schöne Landschaft um Hofolding mit Forst zu präsentieren. Danke für Ihre Bemühungen, Fraktionsvorsitzender der Parteifreien Wählergruppe Brunnthal und langjähriger Gemeinderat Siegfried Hauser.

 


  

Mit freundlichen Grüßen
 
Siegfried Hauser